Samstag, 13. Oktober 2012

Mittelmaß erwünscht

Des Guten zuwenig, des Bösen zuviel ? Es ist mal wieder soweit, zu viele Berge, zu viele Täler, zu wenig Highlights, zu viel ...Dumpfsinn? Was ist gut? Liebe, Nähe, Wärme, Hilfe, Geborgenheit, Sicherheit, Hobbies, Harmonie, Sorgenfreiheit, Gespräche. Und da fehlt einiges. Schlecht ist dagegen Gleichgültigkeit, Kälte, Egoismus, Existenssorgen, mangelnde Selbstsicherheit, Einsamkeit. Und davon gibt es viel zu viel. Ich kann unter 1000 Menschen und gleichzeitig einsam sein. Ich kann mir wunderbare Ziele setzen und sie dann aufgeben. Ich kann so mutig sein und dann so schnell wieder kneifen. Ich wäre so gerne....ICH. Aber wo bin ich? Mein Lieblingsbuch aus meiner Jugendzeit hieß: "Ganz entspannt im Hier und Jetzt", und genau das wäre ich so gerne. Aber der Weg ist so schwer. Ich mag nichts tun, was ich machen muss und tue nichts, was ich machen möchte. Verantwortung meide ich wie die Pest und Sachen, die mir Spaß machen sollen, werden schnell zum Stress, wenn ich etwas mache, möchte ich auch gut darin sein, aber das gelingt meistens nicht. Ich wäre so gerne Mittelmaß, aber ich möchte vorne sein und bin ganz hinten. Ich funktioniere, aber das sehr schlecht, ich bekomme nichts auf die Reihe.Ich flüchte mich in Phantasien und habe nicht den Mut, sie umzusetzen. Ich habe es so satt, Rollen zu spielen, aber ich weiß nicht mehr wie es ist, dies nicht zu tun. Und wieso fängt jeder Satz hier mit "ich" an, wieso nicht mit "ihr" oder "wir"? Vielleicht nehme ich mich zu wichtig?  Vielleicht....soll alles so sein.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Ein Loch tut sich auf

Und wieder einmal ist ein Punkt erreicht, an dem sich ein großes Loch öffnet und man nur den einzigen Wunsch hat, hineinzuspringen, um nie wieder herauszukommen. Alleine komme ich jetzt nicht weiter, Tage, an denen ich arbeite bis zur Erschöpfung wechseln ab mit Tagen, an denen ich den ganzen Tag auf dem Sofa liege. Selbstvertrauen gleich null, Lebensfreude gleich null, Wut und Trauer wechseln sich ständig ab.Wenn ich viel tue, geht es mir besser, aber es geht einfach nicht immer. Die profansten Tätigkeiten mutieren zu Megaanstrengungn, am liebsten möchte ich einfach liegen bleiben und darauf warten, dass sich jemand kümmert, der mir alle Entscheidungen und Tätigkeiten abnimmt. Das Unterbewusstsein arbeitet auf Hochtouren. Ein Therapeut, eigentlich ein Krankengymnast und dann als größte Bereicherung meines Klinikaufenthalts in Erinnerung geblieben, hat mir folgendes erklärt: Meine Mutter ist mit 46 Jahren Witwe geworden und ist seitdem immer ohne Partner gewesen, mein Unterbewusstsein hat dies abgespeichert - mit 46 bist Du alleine, für immer. Obwohl ich nichts weniger möchte, habe ich doch stetig darauf hingearbeitet. Das Unterbewusstsein will immer Recht haben und man fügt sich, auch wenn man es nicht will. In meinem Fall hat es mal wieder gewonnen, in glücklichen Tagen hat es ständig gearbeitet und dafür gesorgt, dass ich kein Glück zugelassen habe. Ich gönne es mir einfach nicht und ich bin auch der Meinung, dass ich es nicht verdiene, dass ich mich bestrafen muss. Ich bin in dem Zwang, Glück zu zerstören, keine Freude zu empfinden und ich habe keine Kraft, mich dagegen aufzulehnen, ich nehme es hin, arbeite sogar darauf hin und ist es endlich eingetreten, ist alles kaputt, geht es mir schlecht, aber ich glaube, ich will das auch so. Das Unterbewusstsein hat seinen Willen und ich habe gehorcht, ich habe in meinem ganzen Leben gehorcht, egal was man mir befohlen hat. Ich habe ein einziges Mal in meinem Leben nur an mich und mein Glück gedacht und ich werde dafür bezahlen bis an mein Lebensende. Das einzige was mir hilft, ist das Duschen, unter der Dusche, wenn mir heisses Wasser auf die Birne läuft ist der Schmerz erträglich, das Abschalten des Wassers wieder eine riesige Anstrengung- vielleicht sollte ich hier einen Spendenaufruf für meine Wasserrechnung starten? Statt Brot für die Welt - Wasser für Sigi, ich sollte darüber nachdenken, aber eigentlich ist mir das viel zu anstrengend.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Gehofft, gekämpft und doch verloren

Wie oft muss mir das noch passieren? Verlass Dich auf etwas und hinterher bist Du schlimmer dran als vorher. Es ist völlig egal, wie sehr Du Dich abstrampelst, Du gehst ja doch unter. Soviel Kraft verschenkt, wieder einmal.
Es kommt mir so vor, als wenn jedem Menschen bei seiner Geburt eine Portion Glück zugeteilt wird, ist es verbraucht..Pech.
Ich bin es so leid, Achterbahn zu fahren, zu hoffen, zu planen und dann doch wieder abwärts zu stürzen.
Wem oder was soll ich noch vertrauen? Wenn es ein Stückchen vorwärts geht ist auch wieder Kraft vorhanden, man wird förmlich mitgerissen, ist begeistert und bekommt wieder Vertrauen, in sich und andere. Die persönliche Sonne wagt sich wieder hervor, man hat wieder Freude am Leben und nichts kann schnell genug gehen. Vor einigen Tagen ging es mir noch so, jetzt ist wieder alles anders, wieder wird alles in Frage gestellt und wieder steht man am Anfang.
Ich habe keine Lust mehr zu kämpfen, ich lasse es jetzt laufen. Es ist mir so egal.

Montag, 31. Januar 2011

Die Schuld

Ich hab aufs falsche Pferd gesetzt
und einmal auf mein Glück vertraut
das ist es, was mich so verletzt
und mich wieder mal umhaut.
Ich möchte frei sein von denSünden
doch dieses gibt es für mich nicht
möcht so gern meinen Frieden finden
ohne dass alles zusammenbricht.
Warum hört mir bloß keiner zu
ich wollte doch bloß glücklich sein
von jetzt an lass ich euch inRuh
er lebe hoch, der schöne Schein.
Familie, immer hoch gepriesen
was ist das schon, jeder bleibt allein
schöne Momente, so kurz wie Niesen
das wird es wohl gewesen sein.
Ich sehe täglich in den Spiegel
doch was ich sehe, macht mich nicht froh
ein "rühr-mich-nicht-an", wie ein Igel
und so allein, es ist halt so.
Solange ich auch denken kann
naja, seit 26 Jahren
musst ich vermitteln zwischen Kind und Mann
und hab dabei wenig Glück erfahren.
Euer Glück lag mir im Herzen
einmal alles richtig machen
doch alles war so voller Schmerzen
soviel Tränen, wenig Lachen.
Und dann hab ich, das erste Mal
einfach nur an mich gedacht
vergessen war die ganze Qual
ich hab gelebt, geliebt, gelacht!
Der Preis dafür war viel zu hoch
die Rechnung ging nicht auf
Ich dachte immer, ich schaff es noch
doch das Unglück nahm seinen Lauf,
das Glück verschwand aus meinem Leben
Glücksmomente, Sekunden voll Licht
sollte es nur noch für mich geben
auf Dauer halte ich es nicht.
Die Strafe, ja, ich nehme sie jetzt an
ich lass euch zieh´n und wünsch euch Glück
weil ich es nicht ändern kann
das Lachen kommt nie mehr zurück
und es bleibt nur der schöne Schein
Familienleben gibts nicht mehr
ihr wollt nichts hören, lasst mich allein
ich liebe euch, doch es ist schwer

Samstag, 29. Januar 2011

Meine "Aufreger"

Einen Satz höre ich immer wieder: Es ist ja ein Wunder, dass es Dich noch gibt.
Ja hallo? Natürlich gibt es mich und wird es mich auch geben, aber für andere Leute sind Depressionen gleichbedeutend mit lebensmüde. Es scheint so, dass es zum guten Ton gehört, als Depressionskranker Suizidgedanken zu haben, schlimmer noch, es wird quasi erwartet!
Als wenn es einem noch nicht schlecht genug geht, komm jetzt noch der Makel hinzu nicht genug "Arsch-in-derHose-zu-haben", man hat quasi die Verpflichtung dazu. Man ist ja krank und dem Allgemeindenken nach muss es einfach sein, ohne solche Versuche - keine Depression...die hat doch nichts, die hab ich neulich noch laufen sehen, bedeutungsvolle Blicke....Simulant!
Ich habe schon Anrufe bekommen, die Stimme der Anrufer leidend, sollte wohl mitfühlend sein." Ich wollte mal hören, ob es Dich noch gibt...!" Es regt mich so auf.
Man kann durchaus normal mit mir sprechen, ohne diesen behutsamen, mitfühlenden und meist falschen Unterton, wer mich etwas fragt bekommt Antwort, wer wirklich Interesse zeigt bekommt sogar ein ganzes Gespräch.
Ein zweiter Aufreger ist meine Rente. Meistens bekomme ich die Antwort: "So gut möchte ich es auch mal haben!". Dabei verschlägt es mir die Sprache, was soll so toll daran sein?
Jeder kann sich ausrechnen, dass man mit 46 Jahren nicht so viel Rente bekommt, um reich zu werden. Warum freut ihr euch nicht, dass ihr gesund genug seid, um für euren Lebensstandard selber aufzukommen, dass ihr arbeiten könnt und dürft? Dass ihr unter Leuten seid, bestimmt auch Spaß auf und an der Arbeit habt. Und ihr wollt tauschen? Im Schneckenhaus sitzen, sich schlecht fühlen, krank sein, belächelt zu werden....ihr spinnt doch!
Jeder sollte sich an seinen 5 Fingern abzählen können, dass man eine solche Rente nicht geschenkt bekommt, dass es also einen Grund gibt, weswegen dieser Mensch einfach nicht in der Lage ist zu arbeiten. Ich habe es mehrmals versucht, aber es geht einfach nicht..noch nicht, hoffe ich.
Unterm Strich möchte ich (außer wieder gesund werden) nur folgendes: Ich will kein Mitleid und keine Sensationsgedanken, ich tue mich dabei schwer, Hilfe anzunehmen, freue mich aber über jedes ernstgemeinte Angebot und über echtes Interesse. Manchmal brauche ich ein offenes Ohr und manchmal auch eine Schulter...und manchmal muss man lange darauf warten. Meistens kommt so etwas ganz unerwartet, das ist dann am schönsten. Und leider war ich schon oft enttäuscht, weil ich Hilfe erwartet habe, die aber dann ausblieb.
Durch die ganzen Umstände in letzter Zeit ging es für mich wieder ein paar Schritte zurück, ich bin wieder an einem Punkt wo ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen muss, denn von alleine komme ich da nicht raus. Der Gedanke nimmt mich ziemlich mit, ich war schon so gut davor, aber im Moment geht nichts mehr. Immerhin bin ich in der Lage diese Hilfe anzunehmen.
Und irgendwann ist alles gut!

Freitag, 7. Januar 2011

mal ein Gedicht....

Leise schleiche ich durchs Haus
es ist zu spät, wir müssen raus
streichle alle Wände
alles hat ein Ende
es sollte ein Heim für viele sein
jetzt sitze ich hier ganz allein
nichts ist so, wie es scheint
mann, was hab ich hier geweint
und ich wollte nur noch lachen
und endlich etwas richtig machen
es sollte sein das große Glück
ich wollte niemals mehr zurück
und es fing alles so schön an
das richtige Haus, der richtige Mann,
endlich immer zusammen sein
ohne Sorgen, ohne Pein
ich habe alles selbst zerstört
den Mann vertrieben, der zu mir gehört
den Mut verloren, alles schleifen lassen
ich könnt mich heute dafür hassen
so viel Kraft umsonst geflossen
und ich hab es noch genossen
seht nur her, ich brauche keinen
ich stehe auf eigenen Beinen
natürlich ging es nach hinten los
heute denke ich nur noch bloß
ich will nur noch in Ruhe leben
auch mal nehmen, nicht nur geben
das Haus ist nur ein Klotz am Bein
ich will wieder glücklich sein
iht geht alle euren eigenen Wege
ich kam euch niemals ins Gehege
ihr braucht mich nicht, ich verstehe
ich klammer nicht, auch ich gehe
ich wollte eigentlich ganz weit fort
jetzt hoffe ich, ich bleib in diesem Ort
es wird wohl nicht das Gelbe vom Ei
doch dafür bin ich endlich frei
ein Heim für mich und meine Tiere
ich hoffe, dass ich sie nicht auch verliere
ohne sie wäre ich schlecht dran
weil ich nicht allein sein kann
bin ich traurig und muss weinen
sich die Katzen um mich vereinen
sie vermitteln mir:" hey,Du bist nicht allein
wir werden immer bei Dir sein"
und doch ist es das, was man am meisten hört
dass Katzenhaltung den Vermieter stört
ins Tierheim bringen soll ich sie
dieses täte ich einfach nie
ich soll sie "um die Ecke bringen"
wie soll mir dieses denn gelingen?
und ohne sie gehe ich nicht
mir ist egal, was alles spricht
die Wohnung, die ich angesehn
ach, das wäre ja so schön
von hier aus kann ich es fast seh`n
und ich müsste nicht weit weg geh`n
es wäre nur 100 Meter weiter
doch viele Stufen auf "meiner" Leiter
wieder einmal neu beginnen
dem ganzen Elend hier entrinnen
und vielleicht, ich fasse Mut
wird endlich wieder alles gut!


Bitte drückt mir die Daumen!

Montag, 4. Oktober 2010

Spießrutenlauf

Solange ich denken kann, war es mir wichtig was andere über mich denken, bloß nicht auffallen, immer die Kontrolle behalten, nie ausgelassen sein, ein unauffälliges Leben führen. Aber macht das glücklich? Warum muss ich mich verbiegen um Anerkennung oder Liebe zu ernten, warum stößt man nur auf Unverständnis, wenn man etwas für sich tut, wenn man sich so kleidet wie man sich wohlfühlt, wenn man Sachen macht, die man sich ein Leben lang verboten hat? Da kommen dann so Kommentare wie: "Hör mal auf Deine Jugend nachzuholen"," in Deinem Alter solltest Du Dich damenhafter kleiden, ich kauf Dir mal einen Hosenanzug" oder schlichtweg "Du spinnst doch".
Was versuche ich für mich zu erreichen, will ich auffallen? Provozieren? Anerkennung bei jungen Leuten? Eigentlich versuche ich nur meinen Weg zu finden, ein Leben zu führen, in dem ich mich wohlfühle, ich suche meinen Weg in meinem ganz persönlichen Leben. Aber ich habe festgestellt, dass ich nicht in der Lage bin, diesen Weg alleine zu gehen, ich brauche Freunde, Liebe und meine Familie und hierbei bin ich schon oft auf die Nase gefallen.
Es scheint, dass ich mir all das verbiete was ich mir am meisten wünsche, ich warte nur darauf, dass etwas zerbricht, schief geht, ich etwas verliere. Dann bin ich wieder ganz unten und kann sagen:" siehst Du, ich hab es doch gewusst, ich darf nicht glücklich sein, ich darf mich nicht freuen, es geht sowieso alles schief". Und dann kommt wieder das Gefühl, dass mein Leben ein einziger Spießrutenlauf ist, ich sehe Blicke und höre Getuschel..."hast Du schon gehört....jetzt ist ihre 3.Ehe kaputt, hat sie noch andere Hobbies als zu heiraten?", "jetzt muss sie schon wieder ihr Haus verkaufen, war doch klar, dass sie das nicht hinbekommt","was will sie mit 5 Katzen, sie soll lieber ihr Leben in den Griff bekommen", "Nasenpiercing und Wacken- die merkt wirklich nichts mehr"," die soll lieber arbeiten gehen, dann kommt sie auf andere Gedanken" all das springt mich an, wenn ich aus der Haustür komme, also gehe ich nicht mehr.
Ich sperre mich ein, halte Termine nicht ein, verkrieche mich in mein Schneckenhaus und spiele Computerspiele solange, bis ich auf dem 1. Platz der Rangliste stehe. Erfolgserlebnis. Endlich einmal. Helfen tut mir dies nicht.
Es wäre so toll, wenn mich jemand an die Hand nehmen würde und mir das Gehen beibringt, einen Schritt nach dem anderen, eine Hürde nach der anderen, ich stehe vor einem riesigen Trümmerhaufen und anstatt ihn anzupacken gebe ich auf, es hat ja doch keinen Zweck, ich habe so viel Energie, Kraft und Geld in mein Haus gesteckt...aber wofür? Ich habe so viel Liebe und Energie und soviel von mir in meine Ehe gesteckt...aber wofür? Auf was warte ich? Auf Dank? Von wem? Weg ist weg.
Ich habe letztens erst gelesen, dass man nichts verliert, man gibt es nur zurück. Und genau dies werde ich jetzt tun, ich werde zurückgeben, danke, dass ich es hatte, die Erinnerung kann mir keiner nehmen! Und vielleicht, wenn ich alles zurückgegeben habe, finde ich mich unter dem ganzen Scherbenhaufen, ich glaube, einen Versuch ist es wert.

Freitag, 13. August 2010

Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er ein Fenster

Damit ist eigentlich der Tod gemeint, aber ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass meistens, wenn man denkt, es ist alles vorbei, ein Hoffnungsschimmer erscheint. Ich fand diesen Satz immer toll, da ist jemand, der auf Dich aufpasst und für Dich sorgt. Nicht dass ich Trost in der Religion gefunden habe, aber dieser Satz hält immer eine Hintertür offen, egal was passiert, es passt einer auf Dich auf, denkt an Dich. Ein anderer Spruch ist: Trenne Dich von allem und es wird für Dich gesorgt werden. Auch schön, aber damit habe ich meine Probleme, ich kann einfach nicht loslassen. Ich hänge an Personen, an Dingen, meinen Tieren, Erinnerungen und an Gewohnheiten, nichts ist schlimmer für mich, als eingefahrene Schienen zu verlassen. Ich bin eine Glucke, brauche meine Lieben um mich und will für sie sorgen. Allerdings glaube ich auch, dass ich an meiner Krankheit hänge, sie bietet mir Zuflucht, wenn etwas nicht klappt, sie ist immer im Hintergrund und wenn ich kämpfen will flüstert sie mir zu: "Du schaffst es ja doch nicht, gib doch auf, keiner glaubt an Dich, Du bist viel zu schwach und viel zu sehr in meinen Fängen. "Manchmal kann man es abschütteln, meistens wird man eingefangen.
Es tut so gut zu sagen, ich kann nicht mehr, ich bin krank, ich kann doch nichts dafür, aber es bringt einen nicht weiter, einen Schritt vor, zwei zurück. Aber ich will da nicht hin, ich weiß genau, wenn ich jetzt aufgebe, werde ich es für immer bereuen, dann hat SIE gewonnen und dann bin und habe ich nichts mehr. Gott hat die Tür mit einem lauten Knall geschlossen, aber ich glaube, dass er den Fenstergriff schon in der Hand hat.Ich kann mich nur an zwei Gelegenheiten erinnern, in denen ich gebetet habe, in beiden ging es um meine Kinder, beide Male habe ich mich hinterher bedanken dürfen und es gerne getan, denn beide Male ging es gut!
In diesem Fall habe ich Hemmungen es zu tun, es geht nicht darum, dass Leben meiner Familienangehörigen bedroht sind, es geht nur um Geld, Besitz und Stolz, darf man in diesem Fall auch beten? Obwohl man es sonst nie tut? Ich denke nicht. Ich finde es unfair.
In den letzten Tagen hatte ich 3 sehr glückliche Momente, die mir gezeigt haben: Hey, ich denke an Dich, mach mir Sorgen und dies von Personen, die nicht meinem unmittelbaren Umfeld angehören, es fühlte sich so schön an. Vielen Dank dafür, ich kann gar nicht sagen, wieviel es mir gebracht hat.
Ich wünsche mir so sehr, dass die alte Sigi bald wieder da ist, dass SIE nicht gewinnt und egal wo ich lande, immer mal wieder solche Glücksmomente kommen werden.
Alles wird gut!

Donnerstag, 12. August 2010

Ich habe es doch gewusst

Ich kann diesen Satz nicht mehr hören, egal was man tut, man fällt auf die Schnauze und als Krönung bekommt man diesen Satz um die Ohren, ganz toll. Man handelt im besten Gewissen, möchte etwas erreichen, ganz selten für sich, viel mehr für die Anderen, denen soll es gut gehen, sie sollen das bekommen, was sie sich wünschen, es soll ihnen gut gehen, einem selbst auch natürlich, aber ich gehöre wahrscheinlich zu der aussterbenden Spezies derer, die anderen Gutes tun wollen und nur eine kleine Erwartungshaltung haben, etwas zurück zu bekommen. Aber was kommt zurück? Egal was man tut, es reicht nie, reiche den kleinen Finger und es fehlt Dir die halbe Körperhälfte...Kannst Du mal...wie oft habe ich dies gehört, mit dem Ergebnis, dass immer wenn ich jemanden brauche einfach keiner da ist. Und trotzdem kann ich mal...ich fühle mich so allein...im Stich gelassen, ich lasse jeden sein Leben leben, rede keinem rein, wieso darf ich das nicht? Wieso muß ich 2 Leben führen und in keinem über das andere sprechen, wieso muss ich alles trennen und wieso wird mit den Augen gerollt, wenn ich mit diesem Zwiespalt nicht zurecht komme und einfach nur erzähle? Sind alle anderen nur schlau und ich nur doof?
Habe ich jemals Familienmitgliedern reingeredet? Tu dies nicht? Lass es? Egal, wie oft ich auf die Schauze falle, egal in welcher Situation, immer steht dieser Satz im Raum: Ich hab es doch gewusst, ihr seid alle so gut, ihr habt es gewusst, aber ich habe es gelebt! In euren Augen habe ich viele Fehler gemacht, aber bin ich ein kleines Kind, das man ausschimpft oder über das man lächelt, wenn es Fehler macht?
Und seid ihr besser? Meint ihr nicht, dass ihr nicht auch eines Tages da steht und nicht weiter wisst? Habt ihr nie Liebeskummer oder finanzielle Sorgen??? Hab ich jemals gesagt, ich hab es doch gewusst?
Nee, werde ich nicht, weil ich eure Leben respektiere, eure Persönlichkeit und euren Freiheitsdrang, weil ich will, dass ihr euch weiterentwickelt, eigene Erfahrungen macht und auch mal auf die Schnauze fallt, das gehört nämlich dazu, nur diesen einen Satz, den werd ich mir verkneifen!
Ich hab euch lieb!
Alles wird gut!

Mittwoch, 11. August 2010

Veränderungen? Nein danke!

Warum soll ich weiterlaufen, wenn ich angekommen bin? Warum kann nie etwas so bleiben wie es ist? Kaum ist die Welt für mich in Ordnung, geht auch schon wieder alles kaputt. Ich hasse Veränderungen, möchte Momente, in denen ich mich gut fühle, Ereignisse die toll waren konservieren, möchte nicht gehen, wenn es da schön ist, wo ich bin, möchte die Zeit anhalten und nicht mitlaufen, mit dem Lauf des Lebens. Ich habe dies schon oft erlebt, immer, wenn ich mich zurücklehne und denke: Mann, es geht Dir gut, alles ist schön, so kann es bleiben, passiert etwas, meine Welt gerät aus den Fugen, ich muß reagieren, agieren, funktionieren...aufgeben. In meinem Leben habe ich nie das erreicht, was ich eigentlich wollte, dabei habe ich gar keine großen Ansprüche, ich möchte in Ruhe leben, meine Familie, Liebe, Arbeit, genug Geld zum Überleben, keine Million, keine Weltreise, ich möchte nur glücklich und sorgenfrei sein.
Ihr merkt schon, heute hat mich die Gegenwart eingeholt, keine Zeitreise in die Vergangenheit, keine konservierten Glücksgefühle, heute hat mich die Gegenwart in ihren Fängen.
Wieder einmal ein Neuanfang, wieder Veränderungen, wieder ist alles kaputt.
Wie oft habe ich mir geschworen, mein Herz nicht an materielle Sachen oder Tiere zu hängen, sie begleiten mich ein Stück meines Weges, dann kommt die Zeit der Trennung, schön, dass ich es hatte, aber nun geht es weiter, kein Stillstand, das Leben reisst mich mit, lauf oder geh unter, im Moment tendiere ich zu letzterem. Immer kämpfen und immer verlieren, warum dann noch kämpfen? Vielen Dank noch einmal an David, ich habe das Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse ganz oft angehört (solltet ihr auch, es lohnt sich), aber leider keinen Trost gefunden, ich will nicht reisen, ich will ankommen , nicht Raum um Raum durchschreiten, sondern bleiben.
Habe heute keinen guten Tag, ich wette ihr habt es gemerkt.
Aber morgen, morgen ganz bestimmt, morgen wird alles besser.
Alles wird gut!

Sonntag, 8. August 2010

Das Monster Eifersucht

Es war alles perfekt, ohne es zu suchen hatte ich dieses Haus gefunden, d.h. eigentlich fand es mich, ich fuhr dran vorbei und sagte schon: "Da darf ich nicht rein, wenn ich einmal drin war möchte ich es auch haben...", natürlich haben wir es doch besichtigt und wir waren sofort willkommen. In jedem Raum lief ein Film ab, wie das Leben dort sein könnte, wie es aussehen könnte, wie man es gestalten, einrichten und dekorieren kann, ein Haufen Arbeit lag vor uns und der Rest war nur noch Formalität, nie werde ich das Gefühl vergessen, wie ich beim Notar saß und alles unter Dach und Fach war- dies war mein innerlicher Reichsparteitag.
Die nächsten 2 Monate stand ich in jeder freien Minute auf der Leiter, das ganze Haus war mit Latexfarbe gestrichen, von der wir es erst einmal befreiten ( ist das mühsam), ich glaube, es hat erst einmal tief Luft geholt, endlich, nach 2 Jahren Fernbeziehung zogen wir zusammen, es fühlte sich unglaublich gut an.
Nach ca. 2 Monaten hatte mich eine Grippe erwischt und ich lag mit Fieber auf dem Sofa. Mein Freund konnte dies nicht mehr mit ansehen, brachte mich ins Bett, deckte mich zu und wollte gleich nachkommen, als er rausging wollte ich einen Scherz machen und sagte : "Du willst mich ja nur loswerden, damit Du ungestört mit Deiner Freundin telefonieren kannst." Er sagte "Ja, genau" und wir lachten beide. Als ich dann allein im Bett lag, war es, als wenn eine Bombe in mir platzt, ich war mir mit einem Mal sicher, dass er es tatsächlich tut, ganze Filme liefen in meinem Kopf ab und ich überlegte, wann er SIE wohl immer getroffen und mit ihr telefoniert haben könnte. Ich bin dann tatsächlich aufgestanden und habe an der Tür gelauscht, habe sein Handy gesucht und bin dann zu ihm gegangen, mit dem Argument , nicht schlafen zu können.
Von dem Tag an hatte mich die Eifersucht in ihren Fängen, ich habe mir die wildesten Geschichten ausgedacht und auch geglaubt, habe Sachen gemacht, für die ich mich heute schäme und es nicht in den Griff bekommen, als ich ihn mit meiner Eifersucht konfrontierte fiel er aus allen Wolken, konnte es nicht verstehen, wie ich auf diese Gedanken komme und als ich immer wieder davon anfing hatten wir auch richtig Stress deswegen. Also habe ich nicht mehr darüber gesprochen, aber es hörte nicht auf, die ganzen 2 Jahre in denen wir nicht zusammen gewohnt haben war ich nie eifersüchtig gewesen und jetzt, wo wir alles erreicht hatten machte ich alles kaputt. Es wurde so schlimm, dass ich nicht mehr mit ihm gemeinsam in die Stadt gehen konnte, überall lauerte Gefahr, ich habe in jeder Frau eine potentielle Geliebte gesehen und wenn ich an der Kasse saß, war ich nicht in der Lage, Frauen, die ein seinem Typ entsprachen auch nur anzulächeln, mir war, als würden sie mich alle verspotten und sagen " er will Dich doch gar nicht, er will mich", das alles war natürlich für Berufs- und Privatleben nicht gerade die ideale Bedingung, aber ich konnte nicht aufhören. Damit nicht genug kamen auch viele Dinge aus meiner Vergangenheit hoch, viele Baustellen die ich teilweise verdrängt hatte oder mich überhaupt nicht dran erinnern konnte. Ich war nicht mehr in der Lage zu arbeiten, es war alles zuviel und in meinem Beruf war es ja auch sehr stressig, Mobbing war auch ein Thema.
Es kam, wie es kommen mußte, ich hatte einen Nervenzusammenbruch und wurde krank geschrieben, es folgten mehrere Therapieversuche, Psychiater, Psychologen etc. schließlich 7 Wochen Aufenthalt in der Klinik.
Ach ja, zwischendurch hatte ich noch einen ganz wundervollen Heiratsantrag, es war so romantisch und lieb ausgedacht und vorbereitet, dies hätte mir eigentlich zeigen sollen, dass er keine andere Frau wollte, denn eigentlich hatten wir beide nicht mehr vor zu heiraten, auch wenn wir beide glaubten, dass unsere Liebe etwas ganz besonderes war. Natürlich habe ich den Antrag angenommen und wir haben auch geheiratet, aber ich hatte ja schon geschrieben, dass ich da schon keine Freude mehr empfunden habe.

Warum ich der Meinung bin, dass es etwas Besonderes war, erzähle ich nächstes Mal, für heute ist es genug.

Samstag, 7. August 2010

Ich freue mich

Wie oft am Tag sagt man das?
Ich freu mich, Dich zu treffen, mit Dir zu telefonieren, Dich gesehen zu haben, an einem Ereignis teilgenommen zu haben, auf Weihnachten, Geburtstag und und und....
Die meisten tun dies auch und können sich nicht vorstellen wie es ist, keine Freude zu empfinden. Man sagt es wie gewohnt, auch weil es von einem erwartet wird, aber man fühlt nichts- jedenfalls keine Freude.
Es geht auch nicht, denn der Schmerz in einem drin ist so übermächtig, dass für nichts anderes Platz ist, man kann es sich wie eine Schraubzwinge vorstellen, oder wie einen Rucksack voller Steine, der einem die Luft abdrückt- und ein Rucksack ist es letztendlich auch.
Alles, was man nicht verarbeitet hat oder nicht verarbeiten will, Sorgen, Ängste, Probleme...alles wandert hinein, jeder trägt so einen Rucksack mit sich herum, keine Frage, aber nicht alle bekommen Depressionen, warum nicht?
Mit Depressionen umgehen ist schwer, für einen selber und auch ganz schlimm für die anderen. Familienmitglieder können nicht verstehen, wieso man mit einem Mal Löcher in die Luft starrt, in Tränen ausbricht, sich einschließt, abkapselt, nirgendwo hingeht oder einfach nicht mehr spricht, ich fühlte mich immer unverstanden und nicht für voll genommen ( die spinnt doch), Außenstehende merken nichts, als Depressionkranker wird man zum perfekten Schauspieler, wenn es wirklich mal nicht geht, denken die anderen nur:" Man ist die zickig heute", man lässt nicht zu, dass andere erkennen wie schlecht es einem geht, versucht man drüber zu reden, heißt es nur:" Das wird schon wieder", bei meinen Kollegen und den Kunden hieß es immer: Die ist immer nett und lacht viel....aber um welchen Preis.
Der ganze Druck in einem lässt einen nicht denken, es wird einem unmöglich Termine einzuhalten, sich zu disziplinieren und zu konzentrieren, man funktioniert nur nach außen ( allerdings auf Sparflamme ). Man fühlt sich wie tot, verursacht Hunger oder Schmerzen, um etwas anderes als den Druck zu spüren, um zu fühlen, dass man noch lebt.
Man erlaubt sich nicht, glücklich zu sein. es gab 2 Ereignisse, die bei anderen höchste Glücksgefühle auslösen, der Heiratsantrag meines Mannes und die Hochzeit, ich habe beides wie unter einer Käseglocke erlebt und dabei hatte ich es mir so gewünscht. Man findet immer das Haar in der Suppe, kann nichts genießen und es ist ganz normal, wenn einem etwas Schlechtes passiert.
Wenn ich heute zurück denke, weiß ich, dass ich schon lange Depressionen hatte, wann ich es merkte, erzähle ich nächstes Mal. Nur soviel: Auslöser war nur ein ( zugegebenermaßen blöder) Witz.
Und wenn ich heute sage, ich freue mich, meine ich es auch so, jetzt kann ich es nämlich wieder!