Mittwoch, 4. Mai 2011

Ein Loch tut sich auf

Und wieder einmal ist ein Punkt erreicht, an dem sich ein großes Loch öffnet und man nur den einzigen Wunsch hat, hineinzuspringen, um nie wieder herauszukommen. Alleine komme ich jetzt nicht weiter, Tage, an denen ich arbeite bis zur Erschöpfung wechseln ab mit Tagen, an denen ich den ganzen Tag auf dem Sofa liege. Selbstvertrauen gleich null, Lebensfreude gleich null, Wut und Trauer wechseln sich ständig ab.Wenn ich viel tue, geht es mir besser, aber es geht einfach nicht immer. Die profansten Tätigkeiten mutieren zu Megaanstrengungn, am liebsten möchte ich einfach liegen bleiben und darauf warten, dass sich jemand kümmert, der mir alle Entscheidungen und Tätigkeiten abnimmt. Das Unterbewusstsein arbeitet auf Hochtouren. Ein Therapeut, eigentlich ein Krankengymnast und dann als größte Bereicherung meines Klinikaufenthalts in Erinnerung geblieben, hat mir folgendes erklärt: Meine Mutter ist mit 46 Jahren Witwe geworden und ist seitdem immer ohne Partner gewesen, mein Unterbewusstsein hat dies abgespeichert - mit 46 bist Du alleine, für immer. Obwohl ich nichts weniger möchte, habe ich doch stetig darauf hingearbeitet. Das Unterbewusstsein will immer Recht haben und man fügt sich, auch wenn man es nicht will. In meinem Fall hat es mal wieder gewonnen, in glücklichen Tagen hat es ständig gearbeitet und dafür gesorgt, dass ich kein Glück zugelassen habe. Ich gönne es mir einfach nicht und ich bin auch der Meinung, dass ich es nicht verdiene, dass ich mich bestrafen muss. Ich bin in dem Zwang, Glück zu zerstören, keine Freude zu empfinden und ich habe keine Kraft, mich dagegen aufzulehnen, ich nehme es hin, arbeite sogar darauf hin und ist es endlich eingetreten, ist alles kaputt, geht es mir schlecht, aber ich glaube, ich will das auch so. Das Unterbewusstsein hat seinen Willen und ich habe gehorcht, ich habe in meinem ganzen Leben gehorcht, egal was man mir befohlen hat. Ich habe ein einziges Mal in meinem Leben nur an mich und mein Glück gedacht und ich werde dafür bezahlen bis an mein Lebensende. Das einzige was mir hilft, ist das Duschen, unter der Dusche, wenn mir heisses Wasser auf die Birne läuft ist der Schmerz erträglich, das Abschalten des Wassers wieder eine riesige Anstrengung- vielleicht sollte ich hier einen Spendenaufruf für meine Wasserrechnung starten? Statt Brot für die Welt - Wasser für Sigi, ich sollte darüber nachdenken, aber eigentlich ist mir das viel zu anstrengend.